Du möchtest gern Klavierstücke von dieser Komponistin spielen? Dann lies dir diesen Artikel durch oder schreib mir, um eine erste Klavierstunde zu vereinbaren! Viel Spaß beim Lesen!

Vor einigen Wochen lag ein kleines Paket in meinem Postfach, Absender aus Schweden – hm, bestellt hatte ich dort nichts…Beim Auspacken fiel mir eine Postkarte in die Hände, dann eine CD und ein Brief zur heutigen Komponistin:

Chopin kennt jeder von uns, Maria Szymanowska auch (und wenn nicht, dann klick hier), Grazyna Bacewicz ist außerhalb Polens jedoch nicht sehr bekannt – auch ich hatte nicht von ihr gehört. Während der Recherche zu diesem Artikel trat ich in Kontakt mit der in Schweden lebenden Anastasia Belina, die Artist Managerin ist, sich für Women* composers einsetzt und mir das Paket sendete, damit auch der deutschsprachige Raum mehr über Grazyna Bacewicz und ihren neu aufgenommenen Klavierwerken erfährt.

Wie Maria Szymanowska war auch Grazyna Bacewicz Mutter und ließ sich von damaligen Standards nicht aufhalten, sich weiterhin künstlerisch auszudrücken:

“I have always hated any sort of interviews and the same questions repeated by some silly male journalists which run: Can a woman be a composer? […] a full-blooded composer? […] Should a woman composer have children? I will tell you: a woman endowed with creative powers can be a composer […], get married, have children and travel extensively all over the world giving concerts. There is only one little essential needed: “motorek” – ein kleiner (innerer) Motor.”

Bacewicz war ihr Leben lang in Polen sehr bekannt, gewann Preise, konzertierte, viele Akademien und Straßen sind nach ihr benannt. Zeit also, dass auch wir sie kennenlernen! Als virtuose Geigerin komponierte sie die meisten Stücke für Orchester oder Geige, aber da ich Pianistin bin und du vermutlich hier bist, weil dich das Klavier besonders interessiert, verlinke ich hier einen Auszug von Bacewiczs Klavierwerken und einen Notenband für die Pianist*innen unter uns:

Die CD, die mir Anastasia schickte, erschien letztes Jahr und wurde als eines der besten Klassikalben 2022 bezeichnet – hör dir gleich hier eines der Stücke an! Mein Lieblingsstück ist die Concert Etude No.9, aber auch das Krakowiak koncertowy solltest du dir anhören, regionale Volksmusik inspirierte das Werk, sie verwendet bekannte Melodien, wechselt zwischen Moll und Dur, transformiert die Volksrhythmen und zeigt dabei viel Witz:

Du denkst dir jetzt vielleicht “Okay, und wo ist jetzt das online Spiel?” - keine Sorge, dazu kommst du hier! Ich fand diese Website visuell sehr ansprechend, in kurzer Zeit hört man viele verschiedene Arten von Musik, kleine Schnipsel aus größeren Werken von Künstler*innen, die man kennt, oder von denen man noch nie gehört hat. Viel Spaß!

Quellen:

Booklet „Peter Jablonski plays Grazyna Bacewicz – Piano Works”

www.ondine.net

https://www.gramophone.co.uk/review/bacewicz-piano-works-pet

https://mugi.hfmt-hamburg.de/receive/mugi_person_00000031