Sabrina Künig

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Carmen Barradas - Lateinamerikanische Komponistinnen

Carmen Barradas wurde 1888 in Montevideo in Uruguay geboren und starb auch dort im Jahr 1963. Schon früh hat sie mit dem Klavierspielen begonnen und bald auch komponiert – hauptsächlich für Solo Klavier, aber auch für Klavier und Stimme oder Geige. Sie schrieb insgesamt 121 Klavierwerke und 82 weitere Werke, die allerdings größtenteils nie aufgeführt wurden. Dadurch gingen einige Kompositionen verloren, glücklicherweise können wir heute aber den Großteil ihres Werkes in einem Online-Archiv finden, das vom Musikwissenschafter Néffer Kröger erstellt wurde, der viel über Carmen Barradas forschte und veröffentlichte.

„Baile inglés“, der englische Tanz, wurde von ihr komponiert, als sie 1920 in Madrid war und ihre Kompositionskarriere in Europa startete. Es sollte eine Hommage an die jungen englischen Männer sein, die vom ersten Weltkrieg nach Hause kamen, deshalb auch der Name des Stückes. Persönlich gewidmet wurde es später der uruguayischen Pianistin Victoria Schenini und wurde von dieser 1972 das erste Mal aufgenommen.

Baile inglés ist vom Impressionismus beeinflusst und basiert auf einer pentatonischen Skala. Es kommen parallele Quinten, träumerische Sequenzen, Spannungsakkorde, die nicht gleich aufgelöst werden. Diesen Tanz kannst du dir übrigens hier über Gabriela Calderón Cornejos Website herunterladen und selbst spielen, es ist die erste Komposition in ihrer Anthologie.

Du hast Fragen, Ideen zum Spielen des Stückes oder kennst auch eine Komponistin, über die ich schreiben könnte? Lass mir einen Kommentar unter dem Artikel da, ich freue mich immer über Austausch!